Über mich

Briefmarken und Postgeschichte haben mich schon als kleines Kind fasziniert. Natürlich war meine damalige Sammlung eher ein buntes Sammelsurium an beschädigten und kaputten Briefmarken aus der ganzen Welt, wie wohl bei den meisten jungen Menschen.

Sehr gern bin ich stets zur lokalen Postfiliale gegangen, wo eine riesige graue Waage stand (die aber nie benutzt wurde) und bei allen Erledigungen hörte ich im Hintergrund das Einschlagen der Stempel. Wie viele Hunderte Briefe haben die Damen dort am Tag händisch stempeln müssen?

Dann kamen die Dunkeljahre, ich verlor das Thema Briefmarken komplett aus den Augen. Erst vor wenigen Jahren kehrte ich zum Hobby zufällig zurück: ich ersteigerte in der Buch einen Karton mit Alben dicht gefüllt mit verschiedenen Marken aus aller Welt Länder. Es hatte wieder großen Spaß gemacht, sich mit ihnen zu beschäftigen, zu sortieren oder einfach nur anzuschauen.

Ich besorgte mir etwas Literatur und entdeckte schnell, dass Philatelie mehr ist, als nur bunte Bildchen. Es ist eine Geschichte der Post und Kommunikation, der reitenden Boten ebenso wie Düsenjets. Es ist eine Geschichte der menschlichen Verständigung und der schrumpfenden Entfernungen

Meine Briefmarken sammle ich nicht nur und sortiere ein, wie früher es die meisten Philatelisten getan haben. Mich interessiert die Geschichte dahinter, wer ist auf der Marke abgebildet, warum wurde diese im betreffenden Jahr ausgegeben?

Auch allgemeine Postgeschichte interessiert mich. Häufig auf Wanderungen oder Reisen begegnete ich Gasthöfen „Zur alten Post“ oder ähnlich. Nicht selten konnte man noch Spuren der alten Ställe sehen, so einst die Postpferde gewechselt wurden. Gepaart mit meinem grundsätzlichen Interesse für Geschichte entstand daraus auch eine Faszination mit der postalischen Historie.

Nicht zuletzt beschäftige ich mich mit dem Thema der sozialen Philatelie. Wer hat wem und warum geschrieben? Welchen Weg musste der Brief im Jahr 1848 nehmen? Wie und was schrieben die Menschen 1914, als der Krieg herausbrach?

Mittlerweile schränkte sich mein Interesse vorwiegend auf das Land Polen, unseren Nachbar im Osten mit einer sehr bewegenden Geschichte: Teilungen, Entstehung aus diversen Landteilen, die völlig unterschiedliche Entwicklung erlebten, fürchterliche Zerstörung des zweiten Weltkrieges (nicht nur!), die Mangelzeit des Kommunismus und die erneute Demokratisierung. All das bildet einen spannenden Hintergrund für postalische Erforschung.

Daneben dilettiere ich noch etwas in der postalischen Geschichte Englands, Russlands und Japan. Vor allem das letzte Land, in welchem ich das Glück hatte, ein Auslandsstudiensemester zu verbringen, hat es mir mit seiner solch völlig fremden, doch unglaublich interessanten Geschichte sehr angetan.

Wie schon angedeutet, bin ich erst seit wenigen Jahren wieder in der Briefmarkenwelt unterwegs. Mein Wissen hier ist sicherlich gut gewachsen seitdem, ich würde mich aber bestenfalls als einen leidlich erfahrenen Anfänger bezeichnen. Da ich dazu kein Vereinsmensch bin, basieren meine Kenntnisse überwiegend auf eigener Recherche, Literatur und gezielten Forenaustausch. Ich bitte daher um Verständnis, wenn sich einige meiner Beiträge als falsch oder unzureichend informiert erweisen. Ich freue mich da sehr über Korrekturhinweise und Vorschläge.

Wenn ich einfach nur etwas lese, vergesse ich es leider auch schnell. Schreibe ich hingegen darüber prägt es sich wesentlich mehr in meiner Erinnerung ein. Diesen Blog habe ich daher als Plattform gegründet, um mein eigenes Wissen zu etablieren und möglicherweise auch anderen Sammlern etwas Hilfestellung zu geben.

Ich freue mich stets über Rückmeldungen, Kritik und Ideen, sowie auch über allgemeinen Kontakt zu Gleichgesinnten!